Schildkröten in Florida – alles über die liebenswerten Panzertiere
- 4. März 2022
- Tierwelt
Nicht erst seit den Helden Crush und Squirt aus „Findet Nemo“ gehören Schildkröten zu den beliebtesten Tieren überhaupt – und…
Mehr erfahrenSie sind die berühmtesten Tiere des Sunshine State – Alligatoren und Krokodile, die Floridas Feuchtgebiete, manchmal auch Swimmingpools und Golfplätze bewohnen. Nirgendwo sonst in den USA hast du so gute Chancen, die urzeitlichen Reptilien zu beobachten – sei es in Gator Parks, Zoos oder in der freien Wildbahn. Doch welches sind die besten Möglichkeiten, die Tiere zu sehen? Wie unterscheidet man Alligatoren und Krokodile? Und was solltest du im Umgang mit ihnen beachten? Wir sagen es dir in diesem Artikel.
Willst du dich über die Echsen schlau machen, bevor es in den Zoo oder auf eine Airboat-Tour in Florida geht? Dann findest du in unserem Alligatoren Steckbrief alle wichtigen Infos:
Insgesamt gibt es acht Arten von Alligatoren, die sich in die sog. Echten Alligatoren und Kaimane aufteilen. In Florida heimisch ist der Mississippi-Alligator. Daneben gibt es in China Alligatoren, die jedoch wesentlich kleiner sind als ihre Verwandten in der Neuen Welt. Die sechs bekannten Kaiman-Arten leben alle in Süd- und Mittelamerika.
Im Durchschnitt erreichen Mississippi-Alligatoren eine Größe von 3 m und ein Gewicht von 230 kg. Allerdings brachte das größte jemals erlegte Exemplar ganze 450 kg auf die Waage – bei einer Länge von 4,8 m.
Zum Lebensraum von Alligatoren gehören stehende und fließende Süßwasser-Gewässer: etwa Flüsse, Sümpfe und Seen. Durch die immer stärkere Besiedelung Floridas verirren sich Alligatoren auch auf Golfplätze und in Swimmingpools. Alligatoren in der Kanalisation sind dagegen ein Mythos, der nie bestätigt werden konnte. In den Abwasserrohren wäre es den Tieren auf Dauer zu dunkel und kalt.
Alligatoren sind wahre Allesfresser: Zu ihrer Nahrung gehören Fische und kleine Säugetiere, aber auch Schildkröten und Vögel. Die Echsen mögen an Land eher behäbig wirken. Im Wasser jedoch erreichen Alligatoren eine Geschwindigkeit von 32 km/h. Gleichzeitig schwimmen sie beinahe lautlos und nehmen selbst winzige Schwingungen im Wasser wahr.
Alligatoren pflegen eine solitäre Lebensweise. Es kommt jedoch vor, dass sich kleinere Alligatoren zur Jagd zusammenschließen. Auch teilen sich die Tiere sonnige Plätze, an denen sie sich aufwärmen.
Man mag es aufgrund ihres Respekt einflößenden Äußeren kaum glauben, aber Alligatoren-Weibchen sind fürsorgliche Mütter. Die Tiere legen bis zu 70 Eier an Uferböschungen und bewachen ihr Nest eifersüchtig vor Fressfeinden. Alligator Babys messen etwa 20 cm. Nach der Geburt stehen die Jungtiere noch mehrere Wochen unter der Obhut von Mama Alligator.
Schon gewusst: „Ob es ein Junge oder Mädchen wird, hängt bei Alligatoren von der Temperatur ab: Ist das Nest mehr als 31° C warm, schlüpft ein Alligator-Männchen; bei Temperaturen darunter ein Weibchen.“
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Obwohl Menschen nicht auf dem Speiseplan der Echsen stehen und sowohl Krokodile als auch Alligatoren sich lieber von den Zweibeinern fernhalten – die Bevölkerungsexplosion in Florida hat dazu geführt, dass Begegnungen zwischen Mensch und Tier nicht ausbleiben. Zwar sind Unfälle selten – so ist es statistisch gesehen wahrscheinlicher, von einer Kuh getötet zu werden als von Alligator oder Krokodil; trotzdem kommt es immer wieder zu tragischen Zwischenfällen.
Hier einige Sicherheitsvorkehrungen zum Umgang mit Alligatoren, die auch für die selteneren Krokodile gelten:
Fans der urzeitlichen Echsen werden im Sunshine State garantiert glücklich: Wenn du Alligatoren in Florida beobachten willst, hast du dazu eine Fülle an Orten zur Auswahl:
Wenn du möglichst viele Alligatoren auf einmal vor die Kamera bekommen willst und ein lehrreiches Programm für die ganze Familie suchst, solltest du die folgenden Orte besuchen. Dort kannst du Floridas Alligatoren in Zoos und Aquarien sehen:
Bereits seit 1950 ist dieser Themenpark nahe Orlando in Betrieb. Der Park wirbt mit dem Slogan „Gator Capital of the World“ – und tatsächlich: 2.000 Alligatoren und Krokodile leben dort, darunter 2 extrem seltene Albino-Exemplare. In der geschützten Baby Gator Marsh lassen sich süße Baby-Alligatoren bewundern. Doch nicht nur amerikanische Spezies beherbergt der Park. Auch Nil-Krokodile und karibische Vertreter sind im Gatorland zuhause. Reicht es dir nicht, die Tiere vom Boden aus zu sehen? Dann kannst du mit der Seilrutsche über das Krokodilgehege sausen.
Eine Top-Adresse für Alligatoren-Fans ist GatorWorld Parks der Nähe von Orlando. Hier fährst du mit dem Auto an speziell angelegten Seen vorbei, in denen sich bis zu 400 Tiere tummeln. Besondere Berühmtheit genießt „Big Al“, ein 4 Meter-Riese, mit dem du dich auch fotografieren lassen kannst. Weniger furchteinflößend sind die Baby-Alligatoren, die du auf den Arm nehmen kannst. Die etwas älteren Jungtiere leben in einem speziellen Gehege und reißen sich um die Fleischstücke, die Besucher ihnen geben.
Im St. Augustine Alligator Farm Zoological Park ist den Reptilien ein ganzer Bereich gewidmet, das „Land of Crocodiles“. Nicht nur seltene Albino-Alligatoren bekommst du dort zu sehen. Auch ihre kleineren Verwandten aus China sowie Nil-Krokodile und Ghariale mit markant dünnem Maul nennen den Bereich ihr Zuhause. Außerdem bestaunst du das 5 Meter lange Exemplar Gomek – wenn auch in ausgestopfter Form. Quicklebendig ist dagegen der 4 Meter-Koloss Maximo, ein Salzwasserkrokodil, das sich dank Glasscheibe unter Wasser beobachten lässt. Beim Crocodile Crossing, einem Parkour mit Seilrutsche in den Baumwipfeln, blickst du auf die Krokodile unter dir – wie gut, dass du gesichert bist.
Auf Tuchfühlung mit wilden Tieren gehen die Besucher bei der Alligator Attraction in Madeira Beach – wie gemacht für Familien mit Kindern. Hier können die Kleinen nicht nur Alligatoren mit Angelruten füttern, sondern die Reptilien sogar auf dem Arm halten und ihnen einen Kuss geben. Gut, der junge Alligator würde vielleicht gerne zuschnappen, aber sein Maul ist zum Glück zugeklebt.
Ein weiteres ideales Ausflugsziel für Familien stellt Smugglers Cove Adventure Golf in Fort Myers Beach dar. Wer sich nicht zwischen Minigolf und Alligatoren entscheiden kann, ist hier genau richtig. In der Mitte des Golfplatzes befindet sich ein See mit 20-30 Jungtieren. Dort kannst du die Alligatoren mit einer Angel aus Bambus füttern, wenn du die 18 Löcher fertig gespielt hast.
Da die Jagd auf frei lebende Exemplare verboten ist, werden Alligatoren in Florida gezüchtet, um an ihr Fleisch und Leder zu kommen. 45.000 Tiere sollen es insgesamt sein. Allein 2.000 Alligatoren leben auf der Everglades Alligator Farm in Homestead. Dort kannst du den hungrigen Echsen beim Fressen zusehen und bekommst außerdem Showeinlagen geboten. Alligator Wrestling heißt der Nervenkitzel, bei dem die Trainer scheinbar lebensgefährliche Stunts mit den Tieren durchführen – etwa ihren Kopf in den Rachen der Bestie stecken. Am Ende ist es dann aber der Alligator, der gegessen wird. Die frittierten Gator Bites mit scharfer Sauce erfreuen sich in der Südstaaten-Küche großer Beliebtheit.
Zu weiteren Orten, die Alligatoren beherbergen, gehören:
Wenn du in Florida Alligatoren in freier Wildbahn sehen möchtest, solltest du dein Glück an den folgenden Orten versuchen:
Floridas „Fluss aus Gras“ stellt das ergiebigste Gebiet dar, um die Reptilien in freier Wildbahn zu beobachten. Außerdem sind die Everglades der einzige Ort auf der Welt, wo du Alligatoren und Krokodile im gleichen Lebensraum siehst. Die Möglichkeiten sind vielfältig:
So kannst du die Everglades auf einer Wanderung erkunden, etwa auf dem Tamiami Trail im Shark Valley oder dem kurzen Anhinga-Trail, der perfekt für Anfänger geeignet ist. Alligator-Sichtungen am Ufer sind fast garantiert, da die Echsen gerne in der Sonne dösen. Und auch auf den Wanderwegen, die beim Nationalpark-Eingang in Homestead beginnen, erhaschst du einen Blick auf Alligatoren. Oder du lässt das Kajak zu Wasser, z. B. auf dem Nine Mile Pond, und beobachtest die Tiere im brackigen Wasser. Dort soll sich immer noch ein 4,5 Meter langes Krokodil aufhalten, das von den Einheimischen „Croczilla“ genannt wird. Auf den allseits beliebten Airboat-Touren gehören Gators zur Hauptattraktion. Da darf auch ein Foto mit einem (harmlosen) Baby-Alligator nicht fehlen.
Rund 1500 Alligatoren tummeln sich in diesem Naturschutzgebiet nördlich des Everglades National Park. Teilweise lassen diese sich bereits vom Parkplatz aus erspähen. Noch ergiebiger ist eine Wanderung auf den Rundwegen, die nur 5 Minuten in Anspruch nimmt und beim Oasis Visitor Center beginnt. Von hölzernen Stegen aus beobachtest du die Reptilien im Wasser und am Ufer. Wenn du Glück hast, siehst du auch Alligatoren auf Beutefang. Alternativ kannst du mit dem Auto durch das dünn besiedelte Gebiet fahren oder die Echsen beim Kajakfahren erblicken.
Dieses Refugium für Alligatoren erstreckt sich im Sarasota County. Besonders viele Exemplare tummeln sich im als „Deep Hole“ bekannten Wasserloch, das du auf einem 6,5 Kilometer langen Rundweg erreichst. Nur 30 Besucher dürfen den Myakka River State Park am Tag besuchen, weshalb du frühzeitig anfragen solltest. Auch lohnt es sich, einen relativ windstillen Tag zu wählen, da sich die Alligatoren bei Wind gerne verstecken.
Der Wakulla Springs State Park südlich von Tallahassee ist nicht nur bei Schwimmern beliebt, die sich im Quellwasser abkühlen. Dort werden auch Airboat-Touren angeboten, bei denen du Alligatoren beim Sonnenbaden beobachten kannst. Das beeindruckendste Exemplar findest du jedoch in der Wakulla Springs Lodge: „Old Joe“, einen 3 Meter langen ausgestopften Alligator, der 1966 erlegt wurde.
Wer in der Tampa Bay unterwegs ist, kann Alligatoren im Hillsborough River State Park zu Gesicht bekommen – entweder auf Wanderungen, Radtouren oder Kajakfahrten. Die Gators sonnen sich gerne am Ufer und auf Baumstämmen.
Weitere Orte, um Alligatoren in freier Natur zu sehen, sind:
Nicht bei jeder großen Echse im Sunshine State handelt es sich um einen Alligator. Wir zeigen dir im Steckbrief, wie du Krokodile erkennst und welche Merkmale diese in Florida lebende Art aufweist:
Die sog. Echten Krokodile teilen sich in 15 bis 19 Arten auf. Unter anderem leben Krokodile in Australien, Afrika, Südasien sowie Nord- und Südamerika. Bei der in Florida heimischen Art handelt es sich um das sog. Spitzkrokodil oder „American Crocodile“.
Schon gewusst? „Es gibt auch weiße Krokodile. Eines von 20.000 Krokodilen, so schätzt man, ist vom Albinismus betroffen.“
Krokodile sind nicht wählerisch, was ihren Lebensraum angeht. Sie bevölkern Süßwassergebiete wie Flüsse, Seen und Sümpfe, aber auch Brackwasser-Habitate. Sogar im Meer sind Krokodile anzutreffen. In Florida konzentrieren sich die Echsen im warmen Süden des Bundesstaats – vor allem in den Everglades, rund um die Florida Keys sowie südlich von Tampa und Miami.
Als eine der größten Krokodilspezies weltweit kann die in Florida lebende Art eine Länge von bis zu 7 m und ein Gewicht von 400 kg erreichen. Die Weibchen zeichnen sich durch eine geringere Größe aus.
Die Nahrung der Krokodile reicht von Schnecken und Krabben über Fische bis zu Schildkröten und Vögeln. Selbst ausgewachsene Rinder fallen den Tieren zum Opfer.
Krokodile sind Einzelgänger, die ihr Revier eifersüchtig verteidigen. Tagsüber pflegen sie eine inaktive Lebensweise. Auf die Jagd gehen sie meistens nachts.
Krokodil Babys schlüpfen nach einer Inkubationszeit von 75 bis 80 Tagen und sind meist 24–27 cm lang. Kleine Krokodile jagen bereits kurz nach der Geburt selbstständig. Trotzdem bleiben die Jungtiere noch mehrere Wochen lang bei ihrer Mutter.
Anhand folgender Unterschiede kannst du Alligatoren und Krokodile auseinanderhalten:
In der freien Wildbahn erübrigt sich die Frage „Krokodil oder Alligator“ meist ohnehin: Während es schätzungsweise 1,3 Millionen Alligatoren im Sunshine State gibt, ist die Zahl der Krokodile mit 2.000 Tieren verschwindend gering.
Egal ob in freier Wildbahn oder in Zoos – an folgenden Orten kannst du Krokodile in Florida sehen:
Wenn du Floridas Krokodile in Gefangenschaft sehen möchtest, können wir dir diese Zoos und Aquarien ans Herz legen:
Krokodile sind in Florida ein seltener Anblick. Wenn du die Tiere in freier Wildbahn beobachten willst, kannst du es aber an folgenden Orten versuchen:
Floridas Alligatoren kommen in allen natürlichen Süßwasser-Gewässern vor – vom Norden des Bundesstaats bis zu den Florida Keys im Süden. In Salzwasser findet man sie dagegen nur selten.
In der freien Wildbahn werden Alligatoren meist 30–50 Jahre alt. In Gefangenschaft haben die Tiere jedoch eine höhere Lebenserwartung. Bestes Beispiel dafür ist Muja – mit 83 Jahren der älteste Alligator der Welt.
Alligatoren fressen vor allem Fische, kleine Säugetiere, Schildkröten und Vögel, während sich Jungtiere bevorzugt von Larven, Schnecken und Weichtieren ernähren.
Im Normalfall attackieren Alligatoren keine Menschen, die auch nicht auf dem Speiseplan der Echsen stehen. Dennoch kommt es vor, dass Alligatoren angreifen, wenn sie provoziert werden oder Menschen im Wasser für Beute halten.
Mit einer Population von 1,25 Millionen Tieren sind Alligatoren weit verbreitet und gehören nicht mehr zu den gefährdeten Arten in Florida.
Amerikanische Krokodile bevölkern den tropischen Süden Floridas, die Everglades und die Küstengebiete bis Miami und Tampa. Daneben kommen sie in der Karibik, Lateinamerika und dem Norden Südamerikas vor.
Krokodile sind Allesfresser, die sich von Fisch, Säugetieren, Vögeln, Schlangen und Schildkröten ernähren. Sogar Angriffe auf Haie wurden schon beobachtet. Daneben sind Krokodile Kannibalen, die kleinere Krokodile fressen
Amerikanische Krokodile können eine Länge von bis zu 7 m aufweisen. 3–4 m sind jedoch der Durchschnitt für männliche Tiere.
In der Wildnis haben Krokodile meist eine Lebenserwartung von 30–70 Jahren – wenn sie nicht als Jungtiere ihren zahlreichen Fressfeinden zum Opfer fallen.
Nur noch 2.000 Krokodile leben in Florida in der freien Wildbahn. Jedoch zeigt ihre Population durch intensive Schutzbemühungen Anzeichen der Erholung.
Aufgrund ihrer Seltenheit kommt es kaum zu Begegnungen zwischen Mensch und Krokodil. Zwar verhalten sich Krokodile aggressiver als Alligatoren. Für gezielte Angriffe auf Menschen ist die Art jedoch nicht bekannt.
Krokodile sind lebende Fossilien, die unseren Planeten bereits seit 200 Millionen Jahren bewohnen. Es gab sie also schon zu Zeiten, als Dinosaurier die Erde regierten.
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